Landschaft
́Die Natur wird als Landschaft im Hinausgehen erlebt: Ein Mensch nimmt sich mit, wenn er wandert; doch ebenso geht er hierbei aus sich heraus, wird um Flur, Wald und Berg reicher. Auch lernt er buchstäblich, was Verirren und was der Weg ist. ́
(Ernst Bloch)
́Äußere und innere Natur in Resonanz ́
Ich wähle Landschaftsmotive, die eher nicht spektakulär sind. Meist sind auch vergangene Eingriffe der Landwirtschaft sichtbar, wie z. B. ein ́Entwässerungsgraben ́, eine ́Staustufe ́ oder eine alte ́Fahrspur ́.
Das Zeichnen in der Natur, außerhalb der Zivilisationsereignisse, hat für mich einen stark meditativen Charakter.
Bevor ich einen Landschaftsausschnitt zum malerischen Bildanlass für die Transformation auf eine Leinwand im Atelier nehme, muss ich mir diesen in möglichst vielen Zeichensitzungen vertraut machen.
Der Vorgang des Zeichnens funktioniert nach einer Weile fast wie von selbst, d. h. die Hand folgt dem Auge ganz ohne Mühe.
Der Malprozess
Sobald die gesehene Landschaft durch den Prozess des Zeichnens sich zu einer ́Seelenlandschaft ́ gewandelt hat, beginnen Vorbereitungen für die großformatige Malerei im Atelier: manchmal sind es kleine Farbskizzen mit Ölfarbe, aber auch Fotoserien, die die Farbigkeit, die Strukturierung und die Kompositionsmöglichkeiten festhalten.
Oft werden Landschaftselemente getauscht, ergänzt oder erfunden.
Mithilfe einer Rasterung (s. Bild rechts) übertrage ich wesentliche Bildelemente als Vorzeichnung und großzügige Acryl-Untermalung mit Braun oder Grautönen auf die Leinwand. Erst dann beginne ich mit der Ölmalerei.
Der den Strukturen der Bildelemente entsprechende rhythmische Pinselduktus versetzt mich wiederum in eine meditative Verfassung.
Ein ́Fundstück ́ kann als ́pars pro toto ́ (Teil für das Ganze) aus der Landschaft ins Atelier mitgenommen werden und dient als Zeichenobjekt, manchmal auch als Bildanlass für großformatige Malerei.